Doppeljubiläum bei der Rückersdorfer Feuerwehr
Förderschild „Partner der Feuerwehr“ an die Firma Probeton und Kalksandsteinwerke verliehen
Am vergangenen Wochenende wurde bei den Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr in Rückersdorf ein Doppeljubiläum gefeiert. Zum einen beging die Freiwillige Feuerwehr ihr 100-jähriges Jubiläum und die Kinder- und Jugendfeuerwehr kann auf ihr 30-jähriges Bestehen zurückblicken.
Gegründet am 19. März 1922, mit damals 45 Mitgliedern, hat die Wehr heute eine Gesamtstärke von 79 Mitgliedern. Dazu kommt die Kinder- und Jugendfeuerwehr. Aber auch bei der Technik und den zu bewältigenden Aufgaben hat sich einiges geändert. Die Saughanddruckspritze und der Schlauch- und Leiterwagen sind inzwischen durch moderne Löschfahrzeuge ersetzt. Auf diese und viele weitere Etappen in der Geschichte der Rückersdorfer Wehr konnte Ortwehrführer Guido Krause bei seiner Festansprache zurückblicken. Seit August 2011 hat er die Geschicke der Wehr in der Hand. Bemerkenswert, in der gesamten 100-jährigen Geschichte gab es nur elf Wehrführer. Seit der Gründung wurden beispielsweise eine TS3, eine TS8, ein TSA, ein LKW K30 oder ein LF 15-H3A angeschafft oder ersetzt. Heute stehen der Wehr ein modernes Gerätehaus, zwei neue Löschfahrzeuge LF 16/10 und TLF 20/40, ein Mannschaftstransportwagen und weitere moderne Ausrüstung, wie beispielsweise ein Schaum-Wasserwerfer oder ein hydraulischer Rettungssatz zur Verfügung. All dies ermöglicht den Kameradinnen und Kameraden stets einsatzbereit zu sein und in jeder Notsituation die erforderliche Hilfe zu leisten. Für all diese Aufgaben und Tätigkeiten bedarf es sehr viel Zeit und Enthusiasmus, denn dies wird ehrenamtlich in der Freizeit der Kameradinnen und Kameraden durchgeführt. Hierfür gilt es Dank zu sagen, Dank an alle Kameradinnen und Kameraden für ihre Einsatzbereitschaft und ihr Engagement. Ganz besonderer Dank geht aber auch an die Familien und Angehörigen, denn wie oft musste eine Familienfeier abgebrochen werden oder eine notwendige Reparatur am eigenen Haus verschoben werden, nur weil mal wieder eine Alarmierung dazwischenkam oder eine Aus- und Weiterbild genau auf so einen Tag fiel. Und welcher Anlass eignet sich besser als ein rundes Jubiläum um sich bei allen zu bedanken. Aber nicht nur für den Ortswehrführer, sondern auch den zahlreich geladenen Ehrengästen war es ein Bedürfnis sich bei allen für das bisher erreichte und die Leistungen in den vergangenen Jahren zu bedanken. So auch Landrat Christian Heinrich-Jaschinski, welcher selbst ein ehemaliger Rückersdorfer ist. Und was aus ehemaligen „Jungen Brandschutzhelfern“ werden kann sieht man den vielen Kameradinnen und Kameraden welche auch noch heute als aktive Mitglieder in der Wehr tätig sind. Und dass es auch in Zukunft mit der Wehr weitergeht, dafür wird seit vielen Jahren mit einer sehr guten und aktiven Nachwuchsarbeit gesorgt. Ganz genau sind das inzwischen 30 Jahre, denn am 09. Mai 1992 wurde offiziell die Rückersdorfer Jugendfeuerwehr mit 7 Mitgliedern gegründet. In den Jahren 1998 bis 200 zählte die Jugendfeuerwehr sogar 25 Mitglieder. Erster Jugendfeuerwehrwart war der Kamerad Thomas Hustan. Von 1996 bis zum Jahr 2005 fungierte Christian Passin als Jugendfeuerwehrwart, der zuvor selbst Mitglied der Jugendfeuerwehr war, um anschließend von 2006 bis 2011 die Funktion des Ortswehrführers zu übernehmen. Heute hat die Jugendfeuerwehr eine Stärke von 17 Mitgliedern im Alter von fünf bis 17 Jahre und wird von Jugendwart Florian Föhn geleitet. Neben den regelmäßigen Ausbildungsstunden bereiten die Ausbilder die Jugendlichen auf Wettkämpfe, wie den Löschangriff -Nass oder die Gruppenstafette, vor. Anlässlich des 10-jährigen Bestehens der Jugendfeuerwehr wurde ein Jugendfeuerwehrwimpel beschafft und am 27. April 2002 eingeweiht. 2011 bauten engagierte Kameraden einen Anhänger für die TS3 und das für den Aufbau der Löschwasserversorgung und Förderung benötigte Zubehör. Für ihr Engagement und die Verdienste bei der Entwicklung der Jugendfeuerwehr wurden Marcus Winderlich, Enrico Barth und Florian Fröhn im Rahmen des Jubiläums ausgezeichnet. Auch Georg Zörner, Ehrenamtlicher Bürgermeister der Gemeinde Rückersdorf, nutze die Gelegenheit sich bei den Kameradinnen und Kameraden für ihre geleistete Arbeit zu bedanken. Er selbst ist auch aktives Mitglied der Wehr und ist über die Jugendfeuerwehr eingestiegen. Als Dank und Anerkennung für jahrelange treue Dienste in der Freiwilligen Feuerwehr konnten mehrere Kameraden ausgezeichnet werden. Die höchsten Auszeichnungen gingen für 50 Jahre treue Dienste an Kamerad Wilfried Rindt und für 70 Jahre an Kamerad Helmut Schliebe. Eine besondere Auszeichnung konnte der Vizepräsident des Landesfeuerwehrverband Brandenburg e.V. Jan von Bergen an ein ortsansässiges Unternehmen übergeben. Das Förderschild „Partner der Feuerwehr“ und eine entsprechende Urkunde wurde an die Firma Probeton Brandenburg und Kalksandsteinwerke Rückersdorf GmbH & Co. übergeben. „Die Firma unterstützt die Freiwillige Feuerwehr uneigennützig - auch unter Inkaufnahme eigener Nachteile - mit Maßnahmen, die die ehrenamtliche Arbeit der Feuerwehr maßgeblich erleichtern.“, so von Bergen bei der Übergabe der Auszeichnung.
Neben den vielen Ehrengästen, Sponsoren und Unterstützern der Feuerwehr waren auch in diesem Jahr wieder die Partnerfeuerwehren aus Rückersdorf in Kärnten/Österreich, Thüringen und Sachsen der Einladung nach Brandenburg gefolgt. In den vergangenen Jahrzehnten hat sich eine feste Freundschaft zwischen diesen vier Wehren entwickelt und es gibt regelmäßige Besuche bei einer der anderen Wehren. Aber auch Spaß und Unterhaltung sollten an diesem Wochenende nicht zu kurz kommen. Spaß und Preise gab es beim Schießen auf den laufenden Hirsch der Rückersdorfer Schützengilde oder beim Kegelwettbewerb und für die Kleinen standen Hüpfburgen bereit. Und am Abend konnte dann ein jeder nach Herzenslust sein Tanzbein schwingen. Der Höhepunkt am Samstag war da die Andrea Berg Double-Show. Anschließend hatte Kamerad Jörg Reinicke sich wieder mächtig ins Zeug gelegt und für ein großartiges Höhenfeuerwerk gesorgt. Am Sonntag ließen alle das Festwochenende mit einem gemütlichen Frühschoppen ausklingen.
Text + Fotos: Frank Reimann
Bild zur Meldung: Umzug zum Jubiläum